Nicht einer, nicht zwei, auch nicht drei: Auf Gozo gibt es erheblich mehr gute Gründe für abwechslungsreichen Winterurlaub

Wintersonne versteckt sich nicht bei insgesamt 300 Sonnentagen pro Jahr/Mittelmeerinsel präsentiert sich als perfektes Ziel für spannende Erlebnistouren und vielfältige Outdoor-Aktivität

„Wow. Das glasklare Wasser glitzert genau wie in der Karibik.“ Hört sich so an, als ob Peter auch von dieser Location spürbar beeindruckt ist. Ich weiß zwar, dass mein englischer Freund von der Welt schon ziemlich viel gesehen hat, doch sein Besuch auf Gozo bleibt ihm, wie er mir jetzt sagt, in besonders guter Erinnerung.

Seit knapp zwei Wochen war Peter nun auf Gozo und heute ist leider sein vorletzter Tag. Von Xlendi bis nach Wied il-Ghasri sind wir deshalb eine besonders schöne Strecke gewandert – in die kleine Meeresbucht im Norden der Insel, mit unberührtem Naturstrand aus Kies und schroffen Klippen, die steil in den Himmel ragen. Obwohl es bereits weit im Oktober ist, begleitet die Sonne uns auf dieser Tour wieder – so wie alle Tage davor – zuverlässig. Es ist angenehm warm, aber nicht heiß, und vom Meer senkt sich ein leichter Wind über die mediterrane Landschaft. Von nasskaltem Herbst oder grauem Winterfeeling, so wie man das um diese Jahreszeit oft aus Zentraleuropa kennt, ist absolut nichts zu spüren. Trotzdem wird es Zeit sich auf den Rückweg nach Xlendi zu machen – es geht über terrassenförmige Felder mit mediterranen Büschen und Pflanzen, das Meer ist meistens in Sichtweite und hin und wieder huscht ein handgroßer Mauergecko über den Wanderpfad.

Xlendi

Am liebsten richtig lecker gebratener Fisch heute Abend– in einem der Restaurants direkt am Meer.

Fisherman in Xlendi

Im Zielort, dem Küstendorf Xlendi, möchten wir unseren Abschlussabend in einem der Restaurants direkt am Meer feiern: Am besten mit einer großen Platte voll mit leckerem Fisch, den die gozitanischen Fischer immer am frühen Morgen auf ihren bunten Holzbooten aus dem Mittelmeer ziehen. Bevor wir gleich ins Restaurant aufbrechen, meldet sich Peter noch einmal telefonisch bei seiner Frau in Newcastle. „Das Wetter ist hier die ganze Zeit perfekt“, klingt seine Begeisterung durch. Die Mittelmeerinsel Gozo beschreibt Peter in diesem Telefongespräch wieder als perfektes Ziel, wenn es um die Lust auf faszinierende Entdeckungstouren, sportliche Herausforderungen oder auch nur um die pure Entspannung geht. „Deshalb würde ich mir wirklich wünschen“, beendet Peter den Anruf, „dass wir im nächsten Herbst- oder Winterurlaub zusammen mit unserer ganzen Familie hierher fahren…“

Wie eine gemütliche Busfahrt, bloß auf dem Meer: Die Fähren zwischen Gozo und Malta schippern im Dauertakt.

Tags darauf habe ich meinen alten Freund Peter also zum internationalen Flughafen Luqa auf Malta gebracht. Mit den Fähren, die zwischen Gozo und Malta in beide Richtungen fast rund um die Uhr übers Meer schippern, ist die Überfahrt nach Malta kein großes Ding. Die Fahrt von Cirkewwa (Malta) nach Mgarr (Gozo) und selbstverständlich auch umgekehrt dauert mit der Autofähre nur knapp 20 Minuten, das war’s. Außerdem stehen reine Personenfähren (von Maltas Hauptstadt Valletta nach Mgarr auf Gozo und umgekehrt) zur Verfügung. Sie fahren im Winter nur tagsüber und brauchen wegen der längeren Distanz über das Meer eine knappe Stunde bis zum Hafen in Mgarr auf Gozo.

300 Sonnentage im Jahr, imposante Kathedralen und eine Kirchenkuppel auf Gozo die es in sich hat.

Aber was nun genau haben mein Freund Peter und ich während seines Besuchs eigentlich noch so erlebt? Die Antwort passt zunächst in ein winzig kleines Wort: Viel. Denn egal, ob man solo, mit Freunden, seinen besten Kumpels aus dem Sportverein oder zum Familienurlaub inklusive der Kinder nach Gozo kommt – die kleinere Schwesterinsel von Malta ist erst recht auch einen Winterurlaub wert. Dass die rund 300 Sonnentage pro Jahr eine willkommene Grundlage bilden, sei an erster Stelle sehr gerne erwähnt. Auch dass Malta und Gozo zusammen wie man sagt über 365 genauso imposante Kathedralen wie bildhübsche kleinere Kirchengebäude verfügen, ist für die vielen Kultur- und Geschichtsfreaks eine spannende Zahl.

Xewkija Church

Oder genauer ausgedrückt: Wer sich – so wie Peter und ich – für architektonisch oft herausragende Sakralbauten, voll mit kostbaren Meistergemälden, jeder Menge anderer Kunst und Reliquien aus Textil, Holz oder prächtigem Edelmetall interessiert, findet praktisch an jedem einzelnen Jahrestag einen neuen und immer lohnenswerten Anziehungspunkt. Und selbst wenn man sich nicht so richtig für solche Baudenkmäler inklusive ihrer inneren Schätze erwärmt, kann man sich, spätestens nach dem ersten Schritt durchs Eingangsportal, ihrer majestätischen Wirkung nur schwer entziehen – da gehe ich jede Wette ein. Um Euch auf den Geschmack zu bringen sei gleichmal eines der überragendsten Kirchenbauwerke auf Gozo herausgepickt: Hätten Sie auch nur vermutet, dass die Basilika St. John Baptist im kleinen Städtchen Xewkija (rund 3.500 Einwohner) über eine der allergrößten Kirchenkuppeln in ganz Europa verfügt? Nein? Doch! Die Zahlen lesen sich so: Die Johannes dem Täufer gewidmeten Basilika in Xewkija krönt eine 75 Meter hohe Kuppel, deren Innendurchmesser stolze 27 Meter beträgt.

Lediglich wenige europäische Kirchen sind in der Lage, da mitzuhalten, weil deren Kuppeln noch ein bisschen gewaltiger sind: Der Petersdom in Rom, die St. Paul’s Kathedrale in London, der Dom in Florenz oder die Maria-Himmelfahrtskirche in Mosta…

In bitte Wo…? Ach, beschleicht Euch jetzt so eine bestimmte Ahnung, wo dieses „Mosta“ womöglich zu finden ist? Machen wir es kurz und bündig, weil diese Ahnung ja richtig ist: Mosta ist nicht irgendwo, sondern eine Stadt auf Malta. Die Maria-Himmelfahrtskirche dort, auch als Rotunda von Mosta bekannt, schlägt mit ihrer Kirchenkuppel (der Innendurchmesser beträgt hier 35,97 Meter) sogar die Kuppel von Xewkija – und ist bei Ihrem bevorstehenden, sonnigen Winterurlaub auf Gozo einen Abstecher auf die Nachbarinsel wert.

Der antike Held, eine Nymphe mit bestimmten Wünschen, die Affäre und eine Höhle auf Gozo als Liebesnest.

Überhaupt, man kann es nicht anders sagen: Beide Inseln, Gozo wie Malta, kommen mir wie eine prall gefüllte Schatztruhe mit altem, modernem, historisch belegtem und auch legendenhaftem Kulturerbe vor. Nicht umsonst hat Gozo zum Beispiel im Leben des berühmten Odysseus eine überragende Rolle gespielt. Laut der „Odyssee“, vom griechischen Meisterdichter Homer wahrscheinlich um die Wende vom 8. zum 7. Jahrhundert vor Christus verfasst, hat der Held Odysseus auf seinen abenteuerlichen Reisen quer durchs Mittelmeer einen sieben Jahre langen Aufenthalt auf Gozo eingelegt. Dort soll er auf die Nymphe Kalypso getroffen sein – und die hat ihn schnurstracks zu ihrem Geliebten gemacht. Geködert mit dem Versprechen, dass Sie, Kalypso, ihn, Odysseus, für diese liebevolle Zuwendung quasi zur Belohnung unsterblich macht. Kein schlechter Deal. Wie immer wurde auch für diese Affäre ein Liebesnest gesucht und gefunden – zu bestaunen bis heute, wo sonst, natürlich auf Gozo mit der sogenannten „Calypso Cave“.

Das Höhleninnere ist leider nicht mehr zugänglich, die Aussichtsplattform in direkter Nähe aber schon. Von dort genießt man einen 1a-Panoramablick über Gozos längsten Sandstrand, die Ramla Bay. Das Wort Ramla steht in der maltesischen Sprache für Rot. Nicht zuletzt diese anziehende Farbe ist es, die den feinkörnigen Sand dieses mehrere hundert Meter langen Strandes für einen Winter-Spaziergang am Meer so wunderbar macht. Apropos: Ungeachtet der vielen Schönheiten, die Gozo seit aller Zeit nicht nur an der Ramla Bay bietet, siegte bei Odysseus am Ende aber das Heimweh und der antike Held kehrte in die Arme der Ehefrau Penelope zurück.

Relaxen, Sport machen, Urlaub genießen – im Apartment, Farmhouse oder im Hotelzimmer, die Auswahl ist auch im Winter groß.

Wer nicht gleich auf Anhieb für sieben Jahre auf Gozo bleiben möchte, findet mit Sicherheit die passende Unterkunft erstmal für den Winterurlaub. Privat vermietete Apartments, Farmhouses mit mehreren Zimmern oder klassische Hotelangebote (inklusive diverser Boutiquehotels) sorgen in verschiedenen Preisklassen für die gewünschte Vielfalt im Angebotsmarkt. Einfach online auf den üblichen Reiseportalen informieren und dabei feststellen, dass sich jeder individuelle Wunsch wirklich erfüllen lässt. Das gilt auch für die geplante Dauer des Aufenthalts. Ob für ein paar erholsame Tage, die längere Auszeit warum nicht an Weihnachten bis über Silvester oder über einen ausgedehnten Monatszeitraum, um dem frostigen Winter in Zentraleuropa aber so richtig die rote Karte zu zeigen – vom kleinen bis zum größeren Geldbeutel ist für alle alles drin.

Outdoor aktiv sein zu Lande oder im Wasser – auf dem Bike oder beim Tauchen, was Ihr braucht wird Euch natürlich gestellt.

Sich mit grenzenlosem Outdoor-Spaß jeden Tag aufs Neue austoben – geht das im Winter auf Gozo eigentlich auch? Nicht nur mein Freund Peter aus England würde klar sagen: Ja!

Mit dem Bike über Stock und Stein jeden Winkel der Insel zu erkunden ist nur ein zur Verfügung stehender Baustein für den abwechslungsreichen Aktivurlaub. Weil die Gewässer rund um Gozo, wie Sie ja inzwischen wissen…, kristallklar und selbstverständlich auch voll mit marinem Leben sind, stehen die hiesigen Reviere bei den Scuba-Tauchern auch in den Wintermonaten hoch im Kurs. Unterwasserhöhlen, Schiffswracks, eine große Bandbreite an Riffen und Steilwänden, gerade die erfahrenen Taucher zählen die Unterwasserwelt von Gozo in ihrer persönlichen Rangliste immer wieder auf der Position 1. Entscheidender Vorteil: Wer Fahrräder, natürlich auch E-Bikes, sowie Motorräder oder Squads für noch rasantere Ausfahrten mieten möchte, der wird auf der Insel schnell fündig – auch diese Urlaubserlebnisse machen etliche Vermieter und professionelle Tauchschulen mit der benötigten Ausrüstung für die Inselgäste bequem.

Diving

I’m Singing in the Rain… - nicht nur jede Menge Gemüsesorten, sondern auch verschiedene Museen warten schon.

Doch was soll man am besten unternehmen, wenn das Wasser auf Gozo tatsächlich auch mal von oben kommt? Niemand sollte annehmen, dass es in den Wintermonaten auf dieser Insel nicht auch einmal regnen kann. Nur so ist es den Farmern mit ihren weitläufigen, terrassenförmig angelegten Feldern möglich, dass Gozo nicht nur für seine gut 30.000 Einwohner, sondern eben auch für die knapp 500.000 Menschen auf Malta als Gemüsegarten funktioniert. Auf Gozo unterwegs zu sein, bedeutet Olivenbäume, den Anbau von Artischocken, Auberginen, diversen Melonenarten, Tomaten, Kartoffeln sowie verschiedener anderer typisch-mediterraner Gemüsesorten zu sehen. Das Wasser dazu schicken die in den Wintermonaten insgesamt aber seltenen Wolken zum Boden, was freilich kein Grund sein sollte, im Feriendomizil ausschließlich die Füße hochzulegen. Die Busse im öffentlichen Nahverkehr fahren preiswert und zuverlässig. Verschiedene Taxisysteme unterstützen wie die Leihwagenfirmen alle Wege von A nach B.

Cittadella

Zu den bemerkenswertesten Zielen wird dann, nicht nur weil es tatsächlich regnet, die „Cittadella“ in der Inselhauptstadt Victoria gehören. Die grandiose Festung thront auf einem Hügel, der sie bereits aus der Entfernung zur unübersehbaren Landmarke macht. Im Innern warten Museen mit Exponaten, die – inklusive interaktiver Anwendungen – in die Archäologie, Naturgeschichte und Folklore von Gozo und seinen Menschen entführen. Das alte Gefängnis und ehemalige Gerichtsgebäude inmitten der Zitadelle geben diesem Besuchsort einen historisch zusätzlich interessanten Touch.

Falls weiterhin Tropfen vom Himmel fallen, bevor die Wintersonne erneut lacht: Der Besuch im Ta’ Dbiegi Crafts Village im Örtchen Għarb. So ziemlich jedes Handwerk, was die Gozitaner meist seit Jahrhunderten in Perfektion beherrschen, lässt sich hier – oftmals „live“- besichtigen. Ihr könnt Glasbläsern bei der kunstvollen Arbeit zuschauen, das Entstehen von Schmuck oder Lederwaren in den einzelnen Schritten bestaunen, es gibt viele Produkte aus Gozos Gemüsegarten und Meer, vom Olivenöl bis zum handgeschöpften Meersalz… alles inspirierende Sachen, man für die Heimreise als Geschenk für die Familie und Freunde mitbringen kann.

Ein erster Ausblick auf das neue Jahr 2023 – und Thymian, der angenehm weiterduftet.

Mein Freund Peter hat zwischenzeitlich tatsächlich angekündigt, dass er vermutlich in der ersten Januarwoche 2023, zusammen mit seiner Frau, nach Gozo zurückkommen will. Er plant wieder in der „Villa Marni“ ein Apartment am Pool zu mieten, dem modern-schicken Apartmenthaus gegenüber meinem Haus, das sich in derselben Straße, der Triq ir-Rumani – das bedeutet so viel wie „Römerstraße“ – in dem charmanten Dorf Xlendi befindet. Ich selbst bin vor einigen Jahren zusammen mit meiner Liebsten aus Deutschland nach Gozo umgezogen. Ein Schritt, den ich nicht bereue, denn ich bin ein sogenannter digitaler Nomade, der das Glück hat, jetzt am Laptop zu sitzen und dabei das blaue Meer zu sehen. Gerne werde ich Euch weiter informieren über das Leben auf Gozo und was hier, zu allen Jahreszeiten, so alles passiert. In diesem Sinne bis bald…

P.S.

Habe ich fast vergessen: Peter hat mich vor einigen Tagen angerufen und mir mitgeteilt, dass der Thymian, den er auf unserer Tour in die Meeresbucht von Wied il-Ghasri im Brustbeutel verstaut hat, noch bis heute angenehm weiterduftet.

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Sonne Apartment

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